Um eine Zahlungsart einordnen zu können, muss betrachtet werden, welche Punkte für Nutzer, Händler und Banken besonders ausschlaggebend sind. Wir schaffen Klarheit.

Unterschiedliche Zahlungsarten gibt es heutzutage zur Genüge – nicht nur vor Ort am Point of Sale, sondern auch bei Online Einkäufen. Was auffällt, wenn man sich mit den unterschiedlichen Zahlungsmethoden beschäftigt ist, dass vor allem Wallets in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen haben. Diese Drittanbieter bringen allerdings nicht nur Vorteile mit sich.

Zahlungsarten: diese Punkte sollten erfüllt sein

Um eine Zahlungsart einordnen zu können, muss zuerst betrachtet werden, welche Punkte für Nutzer, Händler und Banken besonders ausschlaggebend sind.

Kunden:
Damit eine Zahlungsart erfolgreich ist, muss sie am Ende des Tages von vielen Kunden genutzt werden. Entsprechend sollte die Nutzerfreundlichkeit hier an erster Stelle stehen. Diese kann an Faktoren wie Einfachheit oder Barrierefreiheit gemessen werden. Aber auch Punkte wie (Daten-) Sicherheit spielen für die meisten Nutzer eine wichtige Rolle. Die Sicherheit der Zahlungsart sollte also bestmöglich gewährleistet sein. Auf Kundenseite kommen noch Optionen wie “Buy now, pay later” oder die Ratenzahlungen dazu, wenn es um die Nutzerfreundlichkeit geht.

Händler:
Für Händler ist oftmals der Kostenfaktor ein ausschlaggebender Punkt. Sowohl bei Kreditkarten, als auch bei Zahlungsoptionen von Drittanbietern fallen für Online-Händler Kosten an, die sogenannten Transaktionsgebühren. Diese sorgen oft dafür, dass Händler bestimmte Zahlungsoptionen nicht anbieten oder alternativ einen hohen Preis dafür zahlen. Aber auch die Nutzer- bzw. Kundenadoption ist entscheidend. Eine Zahlungsoption, die für Kunden so unattraktiv erscheint, dass von einem Kauf abgesehen wird, ist ein Risiko, das es dringend zu vermeiden gilt. Das Produkt und die damit verbundene Nutzerfreundlichkeit spielt also nicht nur für Kunden, sondern auch für Händler eine große Rolle. Dazu kommt oftmals der Faktor der Sicherheit.
Abhängig von der Branche sind für viele Händler auch Themen wie Auszahlungsgeschwindigkeit und der Umgang mit Refunds von großer Bedeutung.

Banken:
Bei Banken steht oftmals die Transaktion an sich im Mittelpunkt. Das beinhaltet Punkte, wie die Transaktionsgeschwindigkeit oder die Transaktionskosten. Auch die internationale Akzeptanz ist relevant, damit Zahlungen nicht nur auf ein Land beschränkt sind, sondern EU- oder sogar weltweit erfolgen können. Aber auch Punkte, die für Nutzer und Händler relevant sind, wie die Nutzerfreundlichkeit und die Sicherheit des Systems finden sich hier wieder.

Insgesamt gibt es Punkte, die immer wieder kehren und auch für alle Parteien relevant sind. Besonders stechen hier die Nutzerfreundlichkeit, die (Daten-) Sicherheit und der Kostenfaktor heraus. Um besser zu verstehen, was genau hinter diesen drei Punkten steht, ist es sinnvoll diese noch einmal genauer zu betrachten.

Nutzerfreundlichkeit bei Zahlungsmethoden – darauf kommt es an

Der Begriff Nutzerfreundlichkeit lässt sich anhand vieler unterschiedlicher Faktoren festmachen. Zur Nutzerfreundlichkeit können Punkte wie die Barrierefreiheit, ein intuitives Design und eine Suchfunktion zählen, aber auch technische Faktoren wie die Ladezeit. Die Nutzerfreundlichkeit entscheidet am Ende des Tages darüber, wie gut eine Bezahlmethode vom Kunden adaptiert wird und ob sie neben anderen Optionen bestehen kann. Viele der Punkte, die die Nutzerfreundlichkeit verbessern, sind also nicht nur „nice to have“, sondern entscheidend für das Produkt.
Von einer optimalen Nutzerfreundlichkeit profitieren am Ende des Tages auch Banken und Händler, da bei Nutzern im besten Fall weniger Fragen und Fehler bei der Benutzung auftreten und so Ressourcen zur Fehlerbehebung oder im Kundenservice reduziert werden können.

Zahlungsmethoden und (Daten-) Sicherheit

In kaum einem Bereich spielt die Sicherheit von Daten so eine große Rolle, wie im Finanzbereich. Die Tatsache, dass bei Kunden ein tatsächlicher wirtschaftlicher Schaden entstehen kann, wenn diese nicht gegeben ist, sorgt dafür, dass hier besonders stark darauf geachtet wird. Faktoren, die zur Sicherheit beitragen, sind beispielsweise sichere Zahlungsgateways oder die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Besonders wachsam sollte man gegenüber Zahlungsmethoden aus dem Ausland oder Drittanbietern sein. Den sichersten Weg wählt man hier in der Regel, indem man per Hausbank oder Kreditkarte zahlt, da hier alle Sicherheitsbestimmungen und -richtlinien gelten, die auch für andere Bankgeschäfte gelten.

Kosten für eine Zahlungsmethode

Die Kosten für Zahlungsmethoden fallen Endverbrauchern in der Regel gar nicht auf – sind für Händler aber umso wichtiger. Die Rede ist hier von Transaktionsgebühren. Diese fallen für den Händler an, wenn eine Transaktion getätigt wird und können von Zahlungsmethode zu Zahlungsmethode variieren. Vor allem Drittanbieter sind in der Regel relativ teuer. Um die Kosten zu minimieren ist es also logisch, dass Händler Zahlungsmethoden mit niedrigen Transaktionsgebühren bevorzugen würden. Und auch für Kunden hätte das Vorteile. Die Transaktionsgebühren sind Kunden auf den ersten Blick zwar nicht sichtbar, allerdings müssen diese Kosten von Händlern irgendwie kompensiert werden. In der Regel zulasten der Kunden.

Wenn alle Punkte und Faktoren betrachtet werden, die für Banken, Händler und Kunden wichtig sind, stellt sich zwangsläufig die Frage, welche Zahlungsmethode alle Anforderungen vereint.

 

Welche Zahlungsmethode bringt die meisten Vorteile mit sich?

Wenn man die gängigsten Zahlungsmethoden in Online-Shops betrachtet, wird schnell klar, dass es kaum eine Option gibt, die kein Manko hat. Entweder ist die Nutzerfreundlichkeit nicht ausreichend oder die Transaktionsgebühren sind zu hoch.
Eine Zahlungsmethode, die all diese Probleme lösen soll und für alle Parteien Vorteile entgegen bestehender Zahlungsmethoden bietet, ist Request-to-pay. Request-to-pay ist ein Zahlungsprozess, bei dem eine Zahlungsaufforderung versandt wird. Konkret erhält der Käufer, wenn er sich für diese Zahlungsmethode entscheidet, eine Zahlungsaufforderung, in der Daten wie der Betrag, der Verwendungszweck oder auch der Empfänger bereits ausgefüllt sind. Der Käufer kann diese Zahlungsaufforderung dann in seiner Banking-App, die bereits auf dem mobilen Endgerät vorinstalliert ist, bestätigen, ablehnen oder zu einem späteren Zeitpunkt bezahlen. Anschließend wird er wieder auf die Seite des E-Commerce Anbieters weitergeleitet. Die Vorteile liegen hier klar auf der Hand:

  • Bekannte Nutzeroberfläche: Der Kunde zahlt mit seiner Banking-App und wird nahtlos zwischen Shop und App weitergeleitet
  • Sicherheit: Diese Zahlungsmethode bietet alle Sicherheiten, die die Hausbank mit sich bringt
  • Reconciliation Rate: Die Reconciliation Rate (Abstimmungsrate) liegt hier bei 100 %, da die Daten bereits im festgelegt und eingetragen sind und der Käufer diese nur noch bestätigen muss
  • Keine zusätzlichen Accounts: Nutzer müssen sich hierfür nicht bei einem Drittanbieter registrieren oder zusätzliche Accounts anlegen
  • Flexibilität: Die Zahlungsaufforderung kann sofort, nach einiger Zeit oder auch gar nicht beglichen werden
  • Übersicht: Die Beträge sind sofort in der Bilanz der Banking-App sichtbar. So hat der Kunde in Echtzeit einen Überblick über seine Ausgaben
  • Auszahlungsgeschwindigkeit: Gelder fließen direkt von Konto zu Konto

Insgesamt wird sehr deutlich, dass im Bereich der Zahlungsmethoden viel möglich ist und es bereits Optionen wie Request-to-pay gibt, die viele Vorteile mit sich bringen. Ziel sollte es immer sein, eine Zahlungsoption zu finden, die Kunden, Händler und Banken gleichermaßen entgegenkommt, damit sie auch langfristig erfolgreich ist.

Ambra Rehm

Ambra Rehm

Senior Content Marketing Manager bei Gini seit 2023. Leidenschaft für Content Marketing und SEO-Strategien für Software und KI-Lösungen.

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