Mit R2P + SCT Inst kann sich endlich eine nutzerfreundliche Zahlungsmethode par excellence zeigen. Die Zahlung trifft sekundenschnell ein, kann automatisch verbucht und zugeordnet werden – und der gesamte Mahnprozess wird deutlich effizienter.

Was wäre, wenn die Bezahlung einer Rechnung nicht mehr daran scheitert, dass die Rechnung unbeachtet im Mail Postfach schlummert, sondern die Zahlungsaufforderung direkt in der Banking-App landet? Und was wäre, wenn die Überweisung dann innerhalb von Sekunden auf dem anderen Konto ankommt? Die Kombination aus SEPA Request-to-Pay (auch R2P oder SRTP) und SEPA Instant Credit Transfer (kurz: SCT Inst, Instant Payments) macht’s möglich. Wir wollen einen genaueren Blick darauf werfen, welche Chancen sich daraus für den Zahlungsmarkt ergeben.

Von der Rechnung zur Sofortzahlung – mit System

Die Idee hinter SEPA Request-to-Pay (kurz: SRTP/R2P) ist simpel: Anstatt einem Kunden nur eine Rechnung zu schicken, die dieser dann manuell bezahlen muss, sendet man ihm eine Zahlungsaufforderung. Die Zahlungsaufforderung landet per Mobile-Banking direkt in der Banking-App. Der Kunde kann dann entscheiden die Rechnung entweder sofort zu bezahlen, oder zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb der Zahlungsfrist. Das Auslösen der Zahlung geht dann im Handumdrehen – ganz einfach über einen Button in der Banking-App. Kein manuelles Abtippen der Empfängerdaten oder Eingeben des Zahlungsbetrags. Die Zahlungsdaten sind bereits ausgefüllt, sodass die Zahlung problemlos getätigt werden kann. Die Reconciliation Rate liegt dadurch bei 100 %. SEPA Request-to-Pay ist dadurch nicht nur nutzerfreundlich, sondern bietet auch viel Sicherheit bei der Zahlungsabwicklung.
In Kombination mit SCT Inst steigt das Potenzial von SEPA Request-to-Pay noch einmal deutlich. Nach der Zahlungsaufforderung kann das Geld so in Sekundenschnelle eingehen und die Zahlung dadurch im Nu abgeschlossen werden.
Ab Oktober 2025 wird SCT Inst verpflichtend für alle Banken in der Eurozone. Konkret bedeutet das, dass Banken ihren Kunden ermöglichen müssen, Zahlungen innerhalb von zehn Sekunden zu empfangen und zu versenden. Und das zu den gleichen Kosten wie normale Überweisungen. Eine Entwicklung, die Request-to-Pay deutlich zugutekommt.

Die zwei Seiten einer perfekten Zahlung

Mit R2P + SCT Inst kann sich endlich eine nutzerfreundliche Zahlungsmethode par excellence zeigen. Eine Rechnung wird nicht mehr isoliert verschickt, sondern aktiv eingebettet in einen digitalen Zahlungsfluss. Für die Nutzer heißt das: kein Abtippen von IBAN oder Verwendungszweck mehr, keine Suche nach der passenden Zahlungsart, und keine Account-Erstellung bei Drittanbietern. Sie können ganz einfach per Banking-App bezahlen und das, ohne auf eine gute UX oder eine einfache und sichere Handhabung verzichten zu müssen.
Für Unternehmen entsteht gleichzeitig ein echter Mehrwert: Die Zahlung trifft sekundenschnell ein, kann automatisch verbucht und zugeordnet werden – und der gesamte Mahnprozess wird deutlich effizienter. Egal ob im B2C‑E-Commerce, bei Versorgern oder im B2B-Kontext: R2P + SCT Inst macht Zahlungsprozesse schneller, transparenter und nutzerfreundlicher. Langfristig werden auch Zahlungsmethode wie die SEPA Lastschrift durch wiederkehrende Zahlungsaufforderungen mit SRTP benutzerfreundlich ersetzt werden. Und das Beste: SRTP ist deutlich günstiger und genauso schnell wie andere Zahlungsmethoden. Für Banken bietet sich die Chance die bevorzugte Zahlungsschnittstelle für die Nutzer zu werden. Neue zusätzliche Touchpoints führen zu mehr Engagement und Verkehr, was wiederum neue Einnahmequellen eröffnet. Langfristig steigern Optionen wie SRTP eine stärkere Nutzung der Banking-App und somit den Wert der Nutzer.

Warum ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Request-to-Pay?

Request-to-Pay ist kein neues Konzept – aber erst jetzt entsteht das richtige Umfeld dafür. Und das hat mehrere Gründe:

1. Regulierung sorgt für Rückenwind

Die EU hat mit der neuen Instant-Payments-Verordnung klare Vorgaben gemacht: Echtzeitüberweisungen werden Pflicht. Gleichzeitig dürfen sie nicht teurer sein als klassische Überweisungen. Damit fällt eine der größten Hürden für den Masseneinsatz von SCT Inst weg.

2. Die technische Infrastruktur steht

Mit der zunehmenden Verbreitung von Open-Banking-APIs, TIPS-Anbindung und IBAN-Name-Checks sind die technischen Grundlagen geschaffen, um SRTP sicher und skalierbar umzusetzen.

3. Der Markt ist bereit

Immer mehr Unternehmen – von großen Versorgern bis hin zu Online-Shops – suchen nach Alternativen zu teuren, amerikanischen Zahlungsmethoden, veralteten Rechnungsprozessen oder zur klassischen SEPA-Lastschrift. . Gleichzeitig steigt auch auf Verbraucherseite die Erwartung an moderne, digitale Zahlungserlebnissen – im besten Fall über die bereits bekannte Banking-App.

SEPA Request-to-Pay ist nicht neu. Bereits seit Jahren gibt es das Konzept von SRTP, doch nun bekommt es Aufschwung durch SCT Inst. Erfolgreiche Vorreiter in Europa zeigen eindrucksvoll, wie es geht. In einem besonders fortschrittlichen Markt liegt der Anteil von Instant-Zahlungen im SEPA-Raum bereits bei über 50 %.* Die breite Einbindung nahezu aller Banken und eine gemeinsame Clearing-Infrastruktur führten dort zu einer starken Netzabdeckung – und damit zu echter Alltagstauglichkeit.
Der Effekt: Wenn Infrastruktur, Regulierung und Nutzerzentrierung zusammenkommen, entsteht ein Case, der SEPA Request-to-Pay nicht nur technisch möglich macht, sondern wirtschaftlich sinnvoll und gesellschaftlich akzeptiert ist.
Genau dieser Impuls beginnt sich nun europaweit auszubreiten: immer mehr Banken schließen sich an, Pilotprojekte werden initiiert und erste Lösungen erreichen echte Skalierung. Für R2P und SCT Inst bedeutet das: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um in Kombination neue Standards zu setzen.

Der Sweet Spot für smarte Zahlungen

Die Kombination aus SEPA Request-to-Pay und SCT Inst ist mehr als nur ein technisches Upgrade. Sie verändert, wie wir zahlen – und wie wir als Unternehmen, Banken und Nutzer mit Zahlungen umgehen. Für Banken und FinTechs liegt darin eine enorme Chance: Wer seinen Kunden künftig eine reibungslose, sichere und transparente Zahlungserfahrung bieten möchte, kommt an dieser Kombi nicht vorbei. Gleichzeitig wird SRTP mit Instant-Payments für Unternehmen zum Gamechanger in der Rechnungsabwicklung.

*https://www.bde.es/wbe/en/noticias-eventos/blog/bizum-y-el-exito-de-las-transferencias-inmediatas-en-espana

Ambra Rehm

Senior Content Marketing Manager bei Gini seit 2023. Leidenschaft für Content Marketing und SEO-Strategien für Software und KI-Lösungen.

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