Obwohl die Lastschrift ein praktisches Verfahren und nicht unbekannt ist, erfreut sie sich nicht allzu großer Beliebtheit bei Kunden. Das liegt vor allem an der mangelnden Nutzerfreundlichkeit.
Vor allem bei wiederkehrenden Zahlungen ist die Lastschrift nicht mehr wegzudenken. Ist sie doch denkbar unkompliziert – einmal für einen Zahlungsempfänger, wie Dienstleister oder Unternehmen, aufgesetzt und man versäumt keine Zahlung mehr an ihn. Kein Wunder, dass die Lastschrift auch im E-Commerce eingesetzt wird.Die SEPA-Lastschrift auch in Zukunft relevant bleiben. Mit der Zeit wird sie jedoch ein Upgrade benötigen, um Probleme und Schwachstellen zu lösen. Was das generelle Konzept dahinter ist, wie der Status quo aussieht und wie sich die Lastschrift zukünftig entwickeln könnte – wir schaffen einen Überblick.
Was ist die Lastschrift?
Eine Lastschrift ist eine Ermächtigung für Unternehmen oder Organisationen, zuvor festgesetzte Beiträge vom Konto eines Kunden einzuziehen. Das bietet sich vor allem bei wiederkehrenden Zahlungen an, da Zahlungspflichtige so nicht an eine Überweisung denken müssen. Voraussetzung ist, dass sie zuvor über den Betrag und den Zeitpunkt des Einzugs informiert wurden.Unterzeichnen Kunden ein sogenanntes SEPA-Lastschriftmandat, geben sie ihr Einverständnis. Dabei handelt es sich um eine Anweisung an die Bank, dass Zahlungsempfänger, für die es erteilt wurde, die genannten Beträge zum vereinbarten Zeitpunkt vom Konto des Kunden einziehen dürfen. So lassen sich Zahlungsversäumnisse vermeiden.
Wie funktioniert die Zahlung mit dem SEPA-Lastschriftmandat?
Wurde ein SEPA-Lastschriftmandat erteilt, werden die Zahlungen automatisch am Fälligkeitsdatum vom Konto des Kunden abgebucht. Im Gegensatz zu Banküberweisungen oder Kartenzahlungen müssen dabei weder Kunde noch Zahlungsempfänger aktiv werden. So ist die Lastschrift für beide Seiten eine bequeme Möglichkeit, wiederkehrende Zahlungen abzuwickeln.Die automatisierte Zahlungsmethode ermächtigt Unternehmen, Zahlungen bei Rechnungsfälligkeit direkt vom Bankkonto eines Kunden einzuziehen. Der Versand von Rechnungen oder Gebühren für Kartenzahlungen über Drittanbieter entfallen dabei. Das liegt daran, dass es sich um eine Bank-zu-Bank-Transaktion handelt.
Übrigens: In der Eurozone wickelt SEPA das Lastschriftverfahren ab. Das ermöglicht auch grenzüberschreitende Zahlungen in der EU und ausgewählten Nachbargebieten.
Für welche Art von Zahlungen eignet sich die Lastschrift?
Die SEPA-Lastschrift eignet sich für verschiedene Arten von Zahlungen, insbesondere für solche, die regelmäßig oder unkompliziert abgewickelt werden sollen. Im Folgenden fassen wir die verschiedenen Einsatzbereiche zusammen.
Wiederkehrende Zahlungen
Die Lastschrift ist eine bequeme Zahlungsmöglichkeit für regelmäßig anfallende Zahlungen wie die Mietkosten. Sie können mithilfe eines SEPA-Lastschriftmandats monatlich automatisch eingezogen werden. Auch bei Strom-, Wasser- und Gasrechnungen nutzen Versorger oft das Verfahren, um wiederkehrende Beträge zu verlangen.Ebenso eignet sich diese Methode für Versicherungsprämien sowie Mitgliedsbeiträge oder Abonnements, beispielsweise für Zeitungen, Fitnessstudios oder Streaming-Dienste. Unternehmen nutzen die SEPA-Lastschrift häufig auch, um Forderungen effizient einzuziehen – vor allem für wiederkehrende Rechnungen an Kunden oder Lieferanten.
Einmalige Zahlungen
Für einzelne Rechnungen, wie etwa bei Online-Einkäufen, wird die Lastschrift regelmäßig verwendet. Kunden können hier ohne manuelle Überweisung bezahlen, was den Zahlungsprozess vereinfacht. Dabei erhalten Onlineshops die Zahlung jedoch nicht sofort, sondern erst nach etwa drei bis vier Tagen.Viele Händler, die diese Zeit abwarten können, bis die Zahlung abgeschlossen ist, nutzen das Lastschriftverfahren bevorzugt. Der Grund: Es fallen niedrigere Gebühren im Vergleich zur Kartenzahlung an. Zudem sind die Zahlungserfolgsraten meist höher als bei anderen Zahlungsmethoden – Händler sind somit auf der sichereren Seite.
Mögliche Nachteile der SEPA-Lastschrift
Die Lastschrift birgt viele Potenziale, hat jedoch auch Nachteile – sowohl auf Kunden- als auch Unternehmensseite. Von Störungen im Prozess und betrügerischen Lastschriften über Zahlungsausfälle bis zu Verwaltungsaufwänden durch Rückbuchungen.
- Störungen: Beim Aufsetzen des SEPA-Lastschriftmandats erleben viele Kunden Störungen im Prozess, was oftmals Frust auslöst und das eigentlich praktische Verfahren unbeliebter macht. Die meist verbreitete Störung ist hierbei die IBAN herauszusuchen und manuell einzugeben.
- Betrug: Es kommt vor, dass Kunden eine falsche IBAN hinterlegen – absichtlich oder aus Versehen, da ihnen bei der manuellen Eingabe ein Fehler unterlaufen ist. In diesem Fall kann der Betrag nicht abgebucht werden, was Kosten beim Zahlungsempfänger verursacht.
- Zahlungsausfälle: Im Vergleich zu Kreditkarten sind Zahlungsausfälle bei der Lastschrift zwar geringer. Dennoch kommt es vor, dass das Konto des Kunden nicht ausreichend gedeckt ist und Transaktionen nicht ausgeführt werden können. Dadurch können sowohl beim Zahlungsempfänger als auch beim Kunden Gebühren anfallen.
- Unsicherheiten: Kunden sind sich oftmals nicht sicher, ob und wie sie ein SEPA-Lastschriftmandat kündigen oder anfechten können. Daher ziehen es viele vor, die Zahlungen manuell vorzunehmen. Das bedeutet jedoch einen höheren Aufwand und erfordert eine regelmäßige Überweisung.
- Rückbuchungen: Ein Lastschriftmandat erfordert Vertrauen. Daher haben Zahlungspflichtige die Möglichkeit, die Zahlung innerhalb von acht Wochen anzufechten, sollte sie fälschlicherweise abgebucht worden sein. Sie wird dann sofort zurückerstattet. Dieser Verwaltungsaufwand kann beim Zahlungsempfänger die Kosten steigen lassen. Wurde das Lastschriftmandat nicht rechtsgültig unterschrieben – wie meist bei online Verfahren -, gilt dieses Rückgaberecht sogar für 13 Monate.
Viele dieser Nachteile ließen sich mit einer automatisierten Lastschrift vermeiden. Im Folgenden betrachten wir, wie das Lastschriftmandat der Zukunft aussehen könnte. Dabei steht die Nutzerfreundlichkeit im Fokus.
Modernisiert und nutzerfreundlich: Die Zukunft der Lastschrift
Obwohl die Lastschrift ein praktisches Verfahren und nicht unbekannt ist, erfreut sie sich nicht allzu großer Beliebtheit bei Kunden. Das liegt vor allem an der mangelnden Nutzerfreundlichkeit. Doch Lastschrift könnte einfacher sein: mit einem automatisierten SEPA-Lastschriftmandat. Eine Automatisierung wäre ein Upgrade für das Verfahren und könnte es nutzerfreundlicher gestalten.
Dadurch würde das Aufsetzen eines Lastschriftmandats zum Kinderspiel – ganz einfach in der Banking-App. Davon würden sowohl Händler im E-Commerce als auch Kunden durch zahlreiche Vorteile profitieren. Bevor wir diese darstellen, beleuchten wir zunächst mögliche Merkmale der Lastschrift-Lösung.
Automatisches SEPA-Lastschriftverfahren – bequem in der Banking-App
Zukunftsfähig und unkompliziert: Ein automatisches Lastschriftmandat würde die bisherigen Schwachstellen der Lastschrift adressieren und sie nutzerfreundlicher gestalten. Die Lösung könnte die klassische Lastschrift direkt in die Banking-App holen.
- Virtuelle Unterschrift: Eine Autorisierung des Lastschriftmandats mithilfe der Zwei-Faktor-Authentifizierung wäre sicher und rechtsverbindlich über die Banking-App des Nutzers möglich.
- Automatische Übernahme: Kunden müssten weder IBAN noch andere Zahlungsdaten manuell eingeben. Das würde dazu beitragen, den Prozess zu beschleunigen und fehlerhafte Eingaben gehörten der Vergangenheit an.
- Erhöhtes Vertrauen: Da Kunden ihre gewohnte Banking-App nutzen könnten, würde das ihr Vertrauen in den Zahlungsprozess sowie die Conversionrate erhöhen. Zudem könnten Kunden alle Vorgänge selbstständig in der App verwalten – für einen umfassenden Überblick und eine volle Kontrolle.
- Flexible Einsatzmöglichkeiten: Die Lösung für automatisierte Lastschriftmandate wäre in mobilen Apps, Webshops und am Point of Sale (PoS) einsetzbar. So könnte sie überall dort zum Einsatz kommen, wo Zahlungen getätigt werden müssen.
- Rechtliche Absicherung: Durch die digitale Signatur würde ein rechtlich bindendes SEPA-Lastschriftmandat erstellt, bei dem die Rückgabefrist acht Wochen betrüge.
Zum Beispiel könnten Kunden mit dieser Lösung in Webshops einfach einen QR-Code scannen, der alle Zahlungsinformationen automatisch in die Banking-App übertragen würde. Die Autorisierung könnte anschließend per Zwei-Faktor-Authentifizierung erfolgen. Das alles würde dazu beitragen, das Nutzererlebnis reibungsloser zu gestalten und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.
Zukunftsfähige SEPA-Lastschrift: Der Kunde steht im Mittelpunkt
Bei Finanzen und Payments ist Vertrauen ein wichtiges Kapital. Viele Kunden setzen bei Zahlungen daher bevorzugt auf ihre Hausbank. Und hier setzt SEPA Request-to-pay von Gini bereits an. Zukünftig könnte eine automatisierte Lastschrift die Zahlungen im Warenkorb mit dem Bankkonto oder der Banking-App von Kunden zusammenbringen. Letztere müssten sich nicht mehr darum bemühen, die Bezahldaten manuell auszufüllen. Mit nur einem Klick würde das mit Gini ganz automagisch geschehen – am Ende bräuchte es nur noch eine finale Bestätigung vom Nutzer. So unkompliziert könnte die Lastschrift sein. Wir sagen: Es ist an der Zeit, in die Zukunft zu starten und Kunden sowie Händlern ein reibungsloses Zahlungserlebnis zu bieten!
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